Ulrich Krause
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Biographie
»Was soll bloß aus dir werden?«, fragte seine Mutter oft. Ulli antwortete dann: »Ich will zur See fahren und die welt sehen.« Das passte nicht gut zu den Vorstellungen des Arbeiter- und Bauernstaats, in dem Ulli zur Schule gegangen war. So gut er konnte, half er mit, dass die Familie zurechtkam und er für sich ein kleines Taschengeld behielt. Wenn er aber abhaute, dann fing man ihn wieder ein. Einmal gab es dabei ein ziemlich blaues Auge. Aber wenn er sich vorstellte, Ausmister in einem LPG-Schweinestall zu sein, dann spürte er wieder Energie in den Beinen. Und irgendwann kam er in Hamburg an. Als man ihm dort des verprügelten Auges wegen die Seetauglichkeit absprach, fingen gleich beide Augen an zu tränen. »Unter Deck ist ja auch noch Seefahrt«, tröstete der Heuer-Berater. »Zum Beispiel als Kochjunge. Kannst du kochen?« Ulli nickte – im übrigen war er eigentlich ein ehrlicher Junge. Glücksache war, dass auf dem »Schlickrutscher«, die einen Kochjungen suchten, die Frau des Kapitäns mitfuhr. Die konnte ihm die Küchenbasis beibringen. Ulli Krause war Schiffskoch auf verschiedenen Schiffen. Nach dem Landgang bekochte er Hamburger Segler und schipperte selbst manchen Törn mit der Motor- und Segeljacht oder per Charter. Da gibt es eine Menge zu erzählen – und an Bord zu kochen ...